Kultur, wo Kinder WIRKLICH dabei sein dürfen
Via Twitter und Blog hat die Münchner Museumsbloggerin Tanja Praske zu ihrer ersten eigenen Blogparade aufgerufen. Thematisiert werden soll “Mein faszinierendes Kulturerlebnis”. Dazu fällt mir spontan Folgendes ein: Neulich habe ich (nicht zum ersten Mal) das dänische Nationalmuseum in der Vestergade 10, Kopenhagen, besucht. Nicht zuletzt, weil ich ein Kleinkind dabei hatte, ist mir bewusst geworden, wie kinder- und familienfreundlich dieses Museum ist – und wie viel manch anderes Museum hiervon noch lernen kann.
Dass es am Eingang museumseigene “Sportwagen” für kleines Fußvolk gibt, gehört in dänischen Museen ohnehin zum guten Ton (hat für das Museum bei schlechtem Wetter auch den Vorteil, dass Familien nicht ihre eigenen Kinderwägen samt dreckiger Räder durch das Museum fahren).
Anfassen erlaubt
Neben der – ebenfalls sehr ansprechend gestalteten regulären Ausstellung und den regelmäßigen Kulturveranstaltungen mit Musik und Tänzern – gibt es im Nationalmuseum nicht nur für Kindergarten- und Schulklassen, Geburtstagskinder und Ferienkinder (wie derzeit passend zur aktuellen Wikinger-Sonderausstellung das Wikingerspielprogramm in den Herbstferien) ein auf Kinder zugeschnittenes Museumsangebot. Jeden Sonntag Nachmittag gibt es einen Kinderworkshop (derzeitiges Thema: Schmuck und Perlen der Wikingerzeit), der online gebucht werden kann. Zur ständigen Ausstellung gehört das Museum der Kinder, ein ganzer Ausstellungskomplex mit mehreren Räumen, nur für Kinder. Hier stehen Kopien, u.a. der Ausstellungsstücke in der restlichen Dauerausstellung des Museums, die angefasst werden können. Es gibt historische Kleidung, Haushaltsgerätschaften, Waffen, Werkzeuge und sogar ein halbes Wikingerschiff zum Ausprobieren und Erkunden. Es gibt eine kleine Lese- und Malecke und – eine wunderbare Idee! – ein Zimmer, in dem man selbst Museumskurator spielen und Gegenstände zu einer kleinen Ausstellung arrangieren kann. – Da kann man auch als Erwachsener mal entspannen, ohne ständig “Nicht anfassen!” rufen zu müssen.
Fang den Goldhorn-Dieb!
Für größere Kinder und Erwachsene bietet das Nationalmuseum außerdem ein Spiel (“Guldhornstyven”, der Goldhorn-Dieb) an, das man gratis via App auf sein Telefon laden kann: Dafür braucht man das Museum selbst gar nicht erst besuchen, stattdessen kann man sich mit dem Smartphone in der Hand auf eine kulturgeschichtliche Schnitzeljagd durch die Straßen von Kopenhagen begeben.
Für mich ist das Nationalmuseum ein hervorragendes Beispiel für Museen, wie museumspädagogische Angebote und Kulturvermittlung für Kinder mit dem aktuellen Ausstellungsprogramm, der Dauerausstellung und neuen Medien Hand in Hand gehen können.
(Veröffentlicht: 10. Oktober 2013)Via Twitter und Blog hat die Münchner Museumsbloggerin Tanja Praske zu ihrer ersten eigenen Blogparade aufgerufen. Thematisiert werden soll “Mein faszinierendes Kulturerlebnis”. Dazu fällt mir spontan Folgendes ein: Neulich habe ich (nicht zum ersten Mal) das dänische Nationalmuseum in der Vestergade 10, Kopenhagen, besucht. Nicht zuletzt, weil ich ein Kleinkind dabei hatte, ist mir bewusst geworden, wie kinder- und familienfreundlich dieses Museum ist – und wie viel manch anderes Museum hiervon noch lernen kann.
Dass es am Eingang museumseigene “Sportwagen” für kleines Fußvolk gibt, gehört in dänischen Museen ohnehin zum guten Ton (hat für das Museum bei schlechtem Wetter auch den Vorteil, dass Familien nicht ihre eigenen Kinderwägen samt dreckiger Räder durch das Museum fahren).
Anfassen erlaubt
Neben der – ebenfalls sehr ansprechend gestalteten regulären Ausstellung und den regelmäßigen Kulturveranstaltungen mit Musik und Tänzern – gibt es im Nationalmuseum nicht nur für Kindergarten- und Schulklassen, Geburtstagskinder und Ferienkinder (wie derzeit passend zur aktuellen Wikinger-Sonderausstellung das Wikingerspielprogramm in den Herbstferien) ein auf Kinder zugeschnittenes Museumsangebot. Jeden Sonntag Nachmittag gibt es einen Kinderworkshop (derzeitiges Thema: Schmuck und Perlen der Wikingerzeit), der online gebucht werden kann. Zur ständigen Ausstellung gehört das Museum der Kinder, ein ganzer Ausstellungskomplex mit mehreren Räumen, nur für Kinder. Hier stehen Kopien, u.a. der Ausstellungsstücke in der restlichen Dauerausstellung des Museums, die angefasst werden können. Es gibt historische Kleidung, Haushaltsgerätschaften, Waffen, Werkzeuge und sogar ein halbes Wikingerschiff zum Ausprobieren und Erkunden. Es gibt eine kleine Lese- und Malecke und – eine wunderbare Idee! – ein Zimmer, in dem man selbst Museumskurator spielen und Gegenstände zu einer kleinen Ausstellung arrangieren kann. – Da kann man auch als Erwachsener mal entspannen, ohne ständig “Nicht anfassen!” rufen zu müssen.
Fang den Goldhorn-Dieb!
Für größere Kinder und Erwachsene bietet das Nationalmuseum außerdem ein Spiel (“Guldhornstyven”, der Goldhorn-Dieb) an, das man gratis via App auf sein Telefon laden kann: Dafür braucht man das Museum selbst gar nicht erst besuchen, stattdessen kann man sich mit dem Smartphone in der Hand auf eine kulturgeschichtliche Schnitzeljagd durch die Straßen von Kopenhagen begeben.
Für mich ist das Nationalmuseum ein hervorragendes Beispiel für Museen, wie museumspädagogische Angebote und Kulturvermittlung für Kinder mit dem aktuellen Ausstellungsprogramm, der Dauerausstellung und neuen Medien Hand in Hand gehen können.
(Veröffentlicht: 10. Oktober 2013)