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Followers verfolgen – oder nicht? – Museen debattieren über Follower-Strategie von Dachverbänden — 20 Kommentare

  1. Ein paar Worte zum Kulturmarketing im Museum Burg Posterstein:

    Ich finde die Diskussion äußerst spannend, zeigt sie doch gerade, wie wichtig es ist, sich zu vernetzen und auszutauschen (auch um Missverständnissen vorzubeugen) und vor allem, dass Social-Media-Marketing ein wichtiger Bestandteil der täglichen musealen Arbeit sein muss (sollte).

    Ein paar Stichpunkte:
    Museum als Marke,
    Angebote richten sich auch an virtuelle Besucher auf der Webseite, im Blog, auf Twitter, Facebook, im eigenen Videokanal Vimeo,
    Storytelling im Museumsalltag.

    Unser Marketingkonzept lässt bewusst Raum für Experimente.
    Wir sind offen für Neues. Nicht alle uns dadurch entstehenden Vorteile müssen jederzeit statistisch und finanziell messbar sein, denn auf Grund der Gegebenheiten des WWW werden manche Vorteile erst später sichtbar bzw. es gibt immer wieder ungeplante, positive Nebeneffekte für die museale Arbeit.

    Wir schauen in unserer Marketingarbeit bewusst über den Tellerrand der eigenen Institution hinaus und versuchen, die ganze Region / das ganze Bundesland Thüringen im Blick zu behalten.
    Wir setzen auf Konsequenz, Nachhaltigkeit und Kontinuität, indem eine Art Corporate Identity, ein wiedererkennbarer Stil, über Jahrzehnte gehalten – dabei aber kontinuierlich modernisiert – wird.

    Wir sind der Meinung, dass unser Bildungsauftrag nicht auf der Burgbrücke endet, sondern auch im virtuellen Raum weiter besteht. Deshalb werden auch die jährlich rund 110.000 Website-Besucher und rund 14.000 Blogleser zu den Besuchern gezählt. Die Website und der Blog sind auch der ideale Ort für Forschungsergebnisse, die teilweise in der Dauerausstellung gar keinen Platz finden.

    Wir sehen die Pflege unserer Social Media-Accounts als normalen Bestandteil der täglichen musealen Arbeit – etwas vergleichbar mit dem Beantworten von E-Mails.

    Twitter: Unser Twitter-Account wird von mehren Mitarbeitern gemeinsam betreut, sodass auch eine Urlaubsvertretung gesichert ist. Wir twittern ausschließlich über Museumsthemen, dabei werden eigene Themen und interessante Inhalte anderer Museen/Organisationen geteilt. Wir wollen bewusst mit anderen Akteuren im Kulturbereich in Kontakt treten, Anregungen erhalten, Erfahrungen teilen und Vernetzung erzeugen.

    Facebook: Auf Facebook treffen wir eine andere Zielgruppe als auf Twitter. Unsere Abonnenten sind hier vor allem potentielle Besucher im Alter zwischen 30 und 50, die den Kanal als Informationsquelle nutzen. Deshalb haben beide Social Media-Accounts für uns ihre Berechtigung.

    Insgesamt richtet sich unsere Öffentlichkeitsarbeit damit nicht nur an die traditionellen Medien- und Anzeigenpartner, sondern auch an Blogger und Besucher direkt.

    In diesem Kontext werde ich die interessante Debatte gespannt weiter verfolgen.
    Klaus Hofmann, Direktor

  2. Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    Ich erlaube mir, die Schweizer Perspektive einzubringen und ein paar Worte (mehr als 140 Zeichen!) über unsere Twitter-Strategie zu verlieren:

    Der Verband der Museen (VMS) und der Verband der Museumsfachleute (ICOM Schweiz) sind auf Twitter seit 2013 mit einem gemeinsamen Account (swissmuseums). So repräsentieren wir den nationalen Sektor so breit wie möglich (sowohl die Arbeitgeber wie auch die Arbeitsnehmer).

    Wir verfolgen alle Schweizer Museen, die auf Twitter aktiv sind. Die Liste wird laufend aktualisiert. Wir retweeten dabei selten ihre einzelnen Nachrichten, ausser wenn sie sich auf mehrere Museen beziehen (gemeinsames Projekt oder Information, die für die ganze Museumslandschaft relevant sein könnten).

    Unser Twitter-Account ist viersprachig und wird von den (wenigen) Mitarbeitern vom VMS und von ICOM Schweiz betrieben. Alle sind frei zu posten, was sie wollen, indem sie folgende Regel berücksichtigen:

    Unsere Tweets und Retweets geben Informationen und Gedankenanstösse, die mit Museen (in Pluralform) zu tun haben. Sie beziehen sich immer auf den Museumsektor, in der Schweiz, in anderen Ländern, europäisch und international. Dies beinhaltet natürlich die Aktivitäten der beiden Dachverbände (ICOM Schweiz und VMS), die prinzipiell Dienstleistungen für die Museen (ja immer plural) und den Museumsektor darstellen.

    Wir haben uns für Twitter entschieden, da wir dabei keinen Zwang haben, aktiv zu sein. Wenn wir nichts zu sagen haben, sagen wir einfach nichts. Da wir eine Marketing-Funktion für die Museen nur am Rande von unseren Ausbildungs- und Advocacy-Aufgaben wahrnehmen, betreiben wir bewusst keinen Facebook-Account.

    Twitter ist nur ein Teil aber ein integrierter Teil von unseren Gesamtkommunikationsstrategie. Diese wird einmal im Jahr evaluiert und regelmässig (etwa alle zwei Jahren) mit professionneller, externer Beratung angepasst. Wie auch von Anja erwähnt, bleiben auch bei uns die allerwichtigste Austauschplattformen unsere “live-physiche” Veranstaltungen. Wir organisieren in der Schweiz nicht weniger als 50 Treffen pro Jahr (Konferenzen, Kurse und Workshops).

    Lieber Gruss und danke für die Diskussion!
    David Vuillaume, Generalsekretär VMS & ICOM Schweiz

    • Lieber Herr Vuillaume,
      vielen Dank für Ihren Beitrag zur Diskussion, ich finde es durchaus sinnvoll einmal über den Tellerrand zu Ihnen in die Schweiz zu blicken. Ihr Konzept klingt sehr durchdacht. Besonders gefällt mir, dass Sie es regelmäßig überdenken und evaluieren und dass gleich mehrere Leute mit der Pflege des Accounts betreut sind. Das bedeutet dann sicher auch, dass der mit Social Media verbundene Arbeitsaufwand für den einzelnen nicht mehr so ins Gewicht fällt. Ich finde es auch sehr wichtig, dass hier über Strategie offen gesprochen wird, denn so können die Museen und Verbände sich voneinander inspirieren lassen.
      Herzliche Grüße,
      Marlene Hofmann

  3. Liebe Marlene,

    hab herzlichen Dank für die ausgezeichnete Zusammenfassung einer interessanten Diskussion, die mir auch erst aufgefallen ist, als die rasante Fahrt in meiner Liste schon fast wieder zu Ende war. Ich kann beide Seiten gut verstehen. Den Twitter-Account des smac haben wir auch erst dieses Jahr ins Leben gerufen und ich muss gestehen, dass wir unsere liebe Mühe hatten, ihn zum Laufen zu bringen bzw. es manchmal schwer fällt, dranzubleiben. Es dauert eine Weile, sich die Raffinessen dieses eigenwilligen Kommunikationsmittels anzueignen und zu lernen, seine Aussagen in 140 Zeichen zu ziselieren. Wenn dann auch noch Zeit und Kapazitäten in einer unterbesetzten Institution rar sind…Auch wir (vornehmlich die Kurator_innen) hangeln uns in den social media so durch, weil für diese Aufgabe keine Stelle vorgesehen, uns unsere Kommunikation auf diesen Seiten aber zu wichtig ist, um sie der Fluktuation von PraktikantInnen zu überlassen. Diese Situation ist bisweilen unbefriedigen, andererseits machen uns Twitter, FB und Blog auch großen Spaß und das ist wohl eine der wichtigsten Vorausstetzung. Dennoch wäre wünschenswert, wenn sich auf der Ebene der Entscheidungsträger entlich durchsetzen würde, dass man social media nicht nebenbei betreiben kann, sondern es eigene Stelle bedarf und zwar volle Stellen.
    Inzwischen sitzen wir etwas fester im Twitter-Sattel, aber da ist noch immer viel Unsicherheit. Vieles lernt man vor allem durch Abgucken. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass man anderen Twitter-Accounts folgt. Das Twitter-Fellow ist ja in diesem Sinne nicht nur eine angemessene Geste, sondern auch eine Chance, Kontakte zu knüpfen, zu lernen, Wissen zu verbreiten und zu empfangen. Museen und ihre Verbände sollten hierfür sensibel sein. Und ja, Listen kann ich als Hilfe für einen besseren Überblick nur empfehlen.
    Viele Grüße aus dem
    smac

    • Liebes SMAC,
      herzlichen Dank für den Einblick in den musealen Arbeitsalltag, der wirklich bei vielen Museen so aussieht.
      Ich muss gestehen, auch ich musste mich erst einmal an Twitter gewöhnen, weil es eben anders tickt als Facebook beispielsweise. Und weil es eben doch sehr viel mehr um die Diskussion und das Netzwerken geht als anderswo. Nichtsdestotrotz würde ich Museen dazu raten, sich hier reinzuarbeiten. Wenn keine volle Stelle für Social Media da ist, kann es manchmal auch Vorteile haben, wenn die Kuratoren twittern. Sie können die allerbesten Eindrücke zur Ausstellung geben, kleine Geschichten erzählen, Fragen beantworten. Aber dann muss natürlich auch ein Teil der Arbeitszeit eines Kurators fest für die Betreuung von Social Media, Website und Blog reserviert werden. Es wäre schön, wenn das nach so vielen Jahren soziale Netzwerke auch die Entscheidungsträger erkennen würden.
      Vielleicht zeigt diese wunderschöne Diskussion, die sich hier entsponnen hat, dass alle – Museen wie Dachverbände – in dieser Hinsicht im gleichen Boot sitzen und mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Ich bin froh, dass der Tonfall der Debatte nie negativ geworden ist. Bestimmt haben alle Beteiligten daraus wieder etwas Neues über Twitter gelernt. Das gilt zumindest für mich, die es sehr faszinierend findet, WIE sozial und eigendynamisch dieses Medium manchmal sein kann.
      Herzliche Grüße nach Chemnitz!
      Marlene Hofmann

  4. Liebe Marlene Hoffmann,
    danke für die Zusammenfassung der Diskussion, die ich nur am Anfang verfolgt habe. Ich fände mehr Vernetzung auch wichtig und erwarte das von einem nationalen Museumsverband auch. Dann möchte ich gerne darauf hinweisen, dass wir bei @histmus eine Liste twitternder Museen führen – natürlich nicht vollständig, dafür aber international. Mittlerweile haben wir 224 Musen; gesammelt – leider bislang nur 10 Abonnenten…
    herzliche Grüße aus Frankfurt vom historischen museum
    Nina Gorgus

    • Liebe Nina Gorgus,
      vielen Dank, dass Sie und das historische Museum sich auch in die Diskussion einbringen. Ich musste gleich einmal nachschauen, wie viele Museen ich in meinen Listen habe. Ich habe nach Ländern sortiert und eine Sammelliste mit etwas mehr als 300 Museen. Natürlich kann ich deren Tweets nie und nimmer allen folgen. Aber es ist schön, die Liste zu haben und bei Bedarf dort hineinschauen zu können.
      Herzliche Grüße nach Frankfurt,
      Marlene Hofmann

  5. Liebe Marlene Hofmann, liebe Community,

    schön, dass Ihr Euch mit unserer Arbeit beschäftigt, uns kontaktiert, uns auf Twitter folgt. Seit Anfang des Jahres ist der Deutsche Museumsbund nun auf Twitter aktiv und seit dem Frühjahr auch bei Facebook. Wir haben darüber vorher intensiv nachgedacht und uns überlegt, was wir mit unseren derzeitigen Kapazitäten ohne die Stelle eines Social-Media-Managers auf den Weg bringen können. Wir haben uns, wie Ihr seht, letztlich für Social Media entschieden und wir sind ziemlich zufrieden mit unserer Entscheidung. Wir freuen uns über jeden Follower und wir twittern mit Leidenschaft – im Rahmen unserer Möglichkeiten. Denn die sozialen Medien sind nur ein Teil unserer Kommunikation und unserer Aktivitäten. Daneben gibt es viele weitere: Tagungen entwickeln und organisieren, Printpublikationen herausbringen, Anfragen beantworten, Vorträge halten, eine Webseite pflegen, die Kommunikation des Internationalen Museumstags betreuen, dazu gehört übrigens auch ein Twitterkanal.
    Wir haben, wie gesagt, keinen gesonderten Social-Media-Manager, sondern wir machen das, weil wir das wichtig finden. Ebenso wie unsere anderen Kommunikationswege, denn unsere Mitglieder bestehen nicht nur aus „Digital Natives“.
    Dabei war uns immer klar, dass wir den Möglichkeiten von Twitter nicht in Gänze gerecht werden. Unsere Strategie ist einfach: Wir geben Informationen, von denen wir meinen, dass sie für eine möglichst breite Museumswelt interessant sind, an diese weiter. Umgekehrt geben wir Informationen, Haltungen, Positionen aus der Museumswelt an die Öffentlichkeit, wobei mit Öffentlichkeit hier Träger, Politiker, Medien, weniger Besucher gemeint sind. Das Twitter mehr kann, wissen wir. Debatten sind spannend, aber wir führen sie vor allem auf unseren Tagungen und in unseren Veröffentlichungen, auf Twitter eher nicht. Twitter ist für uns ein wichtiges Kommunikationstool, wir haben den Eindruck, dass wir auf diesem Weg relevante Infos bekommen und auch welche geben können. Warum also folgen wir bislang nur so wenigen Museen? Weil unsere Social-Media-Aktivitäten im Aufbau begriffen sind und weil wir derzeit nicht genügend Kapazitäten haben, um adäquat auf über 1.000 Accounts zu reagieren. Wir befinden uns da in einem Work-in-Progress-Stadium. Dass Ihr das als Desinteresse auslegen könntet, war uns nicht bewusst. Schließlich stehen wir mit den Museen auch über weitere Kommunikationswege in Kontakt und sind über ihre Arbeit gut informiert.
    Wir sind also auf dem Weg, uns das Medium mit seinen und unseren Möglichkeiten zu erschließen. Wäre toll, wenn Ihr uns dabei unterstützen würdet.

    Viele Grüße,

    Anja Schaluschke & Mareen Maaß
    Deutscher Museumsbund e. V.

    • Liebe Anja Schaluschke, liebe Mareen Maaß, vielen herzlichen Dank für Ihren Kommentar und dass Sie auf die so spontan und doch so lebhaft geführte Debatte reagieren. Wie Sie bemerkt haben, ist Nicht-Reagieren ab einer gewissen Intensität der Nachfrage eher image-schädigend. Deshalb bin ich sehr erfreut über Ihre ehrliche und transparente Antwort. Ich kann mich noch erinnern, dass es bei den Museen auf Twitter- und Facebook begeistert aufgenommen wurde, dass Sie sich trotz Zweifeln und eingeschränkter Kapazitäten für den Auftritt in den Netzwerken entschieden haben! Ich finde das auch absolut richtig. Ich persönliche finde vor allem die Dynamiken spannend, die sich in diesen Netzwerken entfalten können. Die hier beschriebene Diskussion war eine davon. Wahrscheinlich wäre sie gar nicht entstanden, wenn man am #FF-Tag einfach gesagt hätte “Stimmt, wieso folgen wir euch eigentlich nicht? #FF für alle Museen!” und wäre so vielen Museen gefolgt, wie man finden konnte in seinen Followerscharen. Dann wären die Museem glücklich gewesen und man hätte einen sympathischen Eindruck hinterlassen. Aber auf unglückliche Art und Weise schien sich das Bild zu verfestigen, dass der Museumsbund entweder gar keine Zeit für Twitter oder eben kein Interesse an den twitternden Museen zu haben schien. Wenn dem nicht so ist, umso besser. Die Museen werden sich freuen, dass Sie diesen transparenten Einblick in Ihre Kommunikationsarbeit gegeben haben und vielleicht entstehen ja doch noch spannende Debatten – ob on- oder offline sei erst einmal dahingestellt.
      Herzliche Grüße,
      Marlene Hofmann

  6. Hallo Marlene,

    man kann nur darüber staunen, dass es immer noch Leute und Institutionen gibt die Social Media ausschliesslich zum ‘Senden’ benutzen … Meistens mache ich gute Erfahrungen, aber es kommt mal vor, dass auch ein grosses und renommiertes Museum mir keine Antwort gibt …

    Was Organisatoren von Konferenzen anbelangt: vergangene Woche war die grosse Museum Computer Network Konferenz 2015 in Minneapolis. Schaut einmal wie eifrig von deren Account https://twitter.com/MuseumCN getwittert wurde. Ich greife 3 Beispiele heraus: https://twitter.com/MuseumCN/status/663033156635893761 ; https://twitter.com/MuseumCN/status/663031478469697536 und https://twitter.com/MuseumCN/status/663031988102815744 🙂

    Übrigens muss ich gestehen, dass meine Listen völlig in Unordnung geraten sind und ich es nicht schaffe, die Leute und Museen die ich folge, auch wirklich zu folgen … Es ist mir über den Kopf gewachsen …

    • Hallo Peter,
      ich muss gestehen, dass ich als ich vor knapp 2 Jahren zu twittern begonnen habe, meine Listen noch ganz penibel gepflegt habe und auch öfter reingeschaut habe, was dort so los ist. Nach Ländern sortiert. Aber inzwischen beteilige ich mich eher zufällig an Diskussionen, auf die ich zufällig stoße, wenn ich gerade Zeit habe. Ich verfüge über ein tolles Netzwerk, auf das ich mich bei Fragen verlassen kann und das regelmäßig spannende Inhalte postet. So viele, dass ich leider nicht nachkomme. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass Twitter auch Spaß machen sollte, deswegen müssen manche Infos einfach an mir vorbeirauschen. Vielleicht erreichen sie mich dann auf anderem Wege später – oder weil du mir noch einmal eine Extraeinladung schickst und mich freundlicherweise darauf hinweist. Dafür bin ich dir immer sehr dankbar. Für Anfänger im bereich Social Media ist es offenbar schwierig, sich in den sozialen Aspekt hineinzudenken und ins Networking. Aber wenn man einmal erlebt hat, was sich für Gespräche und kreative Gedanken entspinnen können, versteht man es allmählich. Ich hoffe, dass sich noch mehr Museen dort hineinwagen.
      Viele Grüße und danke fürs Mitdiskutieren!
      Marlene

  7. Interessanter Artikel, habe die Diskussion gar nicht mitbekommen. Mit der guten Nacht-Verabschiedung war jemand anscheinend wirklich sehr genervt…
    Finde deine Strategie sehr gut. Man sollte vor allem den Museen folgen, die mit gutem Bsp. voran gehen und auch zurückfolgen. Um einen Überblick zu haben kann man doch ganz einfach Listen erstellen. Das Wichtigste bei Twitter ist immer noch die Interaktion. Das nimmt natürlich sehr viel Zeit in Anspruch, aber dadurch wird der Kanal auch erst interessant. Einfach nur zu Posten ist ein No-Go wenn man vermitteln will.

    • Du bringst es auf den Punkt. Eigentlich ist es so einfach, aber viele Museen haben es noch nicht verstanden. Einfach nur wie im News-Ticker Veranstaltungstipps und Infos aus dem eigenen Haus posten, dafür braucht einem niemand auf Twitter folgen. Es geht ja gerade darum, einen Ansprechpartner zu finden, direkt Fragen stellen zu können. Wenn dann nicht mal auf direkte Ansprache ein Feesback kommt, dann zeigt das, dass das Medium nicht verstanden wurde. Aber kann ja noch werden 🙂

  8. Liebe Marlene,

    ja, bin auch spontan zur Diskussion gestoßen. Las auch das “Nighty night” und fand @MuseumStuttgart-s etwas ander Nacht der Museen sehr witzig. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es tatsächlich sehr lustig.

    Aber warum sollte es bei den Dachverbänden anders als bei einer Vielzahl der Museen sein – knappe Ressourcen, wenig Verständnis für das Digitale (wohlgemerkt, nicht bei allen). Fakt ist, die digitale Kommunikation ist nicht professionalisiert. Das ist immer dann sehr lästig, wenn auf Konferenzen zum Digitalen, die Organisatoren Twitter nicht mitverfolgen, moderieren oder Parallelkonferenzen nutzen, die sehr bereichernd sein können.

    Für Dachverbände habe ich tatsächlich kein Verständnis, wenn sie ihre “Kunden” – die Museen – nicht mit gutem Beispiel ins Digitale begleiten. Aber da sind wir mal wieder bei einer uralten Diskussion.

    Trotzdem ist es genau richtig, dass du es hier transparent machst.

    LG,
    Tanja

    • Liebe Tanja,
      danke, dass du mitdiskutierst! Ich fand die Diskussion so spannend, weil es eben auch andere Meinungen gab. Z.B., dass sich die Twitter-Kommunikation der Dachverbände vielleicht gar nicht an die Museen wenden möchte, sondern andere (Lobby) Ziele verfolgt. Aber auch in dem Fall gehört es zur professionellen Social Media-Kommunikation, dass auf so eine entstehende Diskussion reagiert wird, dass man dran bleibt und offen Rede und Antwort steht. Alles andere wird schnell negativ bewertet!
      Das Thema Konferenzen etc. ist mir auch aufgefallen. Da redet man so von oben herab über die sozialen Medien und bindet sie dann nicht ein!
      Es muss ja nicht jeder professionell sein, aber ein gewisses Maß an normaler zwischenmenschlicher Kommunikation reicht schon aus, um die verschiedenen Kanäle gut zu bespielen, finde ich.

      Viele Grüße,
      Tanja

  9. Liebe Marlene,
    liebe Anke,

    ich habe die Diskussion auch verfolgt und mich kurz eingeschaltet. Danach habe ich sofort einen follow-back erhalten. Das fand ich schon mal sehr prima. Aber das follow-back kann durchaus problematisch sein, es kommt dabei auf die jeweilige kulturelle Einrichtung an und evtl. auch deren Ausrichtung und Strategie. Natürlich ist und sollte es kein Problem sein, anderen Kultureinrichtungen und damit den Kollegen zu folgen.
    Aber wie sieht es mit Politikern im Netz aus? Sollte oder darf man ihnen folgen? Das sind tatsächlich noch mal ganz andere Diskussionen. An sich verfolge ich auch die Strategie des follow-back. Aber bei allen schaffe ich das auch nicht immer und ich gucke mir schon genauer die Profile an. Man kann und sollte ja nicht blind anderen Accounts folgen.
    Ich persönlich bin ein großer Fan der Listen! So behalte ich auch verschiedene Themenbereich im Blick. Über diese Funktion kann man auch die Tweets von Leuten verfolgen, denen man vielleicht nicht folgt, die aber interessant sind.
    Um zu dem Punkt der Tagungen und Konferenzen zu kommen, da stimme ich Dir zu, das kann durchaus relevant sein, Twitter zu nutzen, aber dann sollte es immer einen zusätzlichen Moderator geben, der die Tweets mitliest und fragen aus dem digitalen Raum in den physischen Raum einbringt.

    Liebe Grüße
    Wera

    • Liebe Vera,
      ich freu mich, dass du deine Meinung auch noch teilst. Ich glaube, das Thema ist sehr persænlich. Vielleicht ist es das beste für Institutionen, eine klare Linie für sich festzulegen und diese auch zu verkünden. Wenn so eine Disukssion Freitagnachmittag losbricht, kann man sich wie man sieht, nicht davor verstecken.
      Der Punkt Politiker ist eine interessante Frage. Das schöne am Twitter_Follow ist ja, dass es nicht Like heißt (noch nicht, jetzt gibt es ja plötzlich schon Herzchen!). Aber für mich hieß das eigentlich ein Folgen relevanter Personen. D.h. wenn mit zwar eine bestimmte Parteipolitik nicht behagt, aber der für Digitalisierung oder Kultur oder ähnliches zuständige relevante Posten gerade von dieser Partei besetzt ist, ist es trotzdem für mich interessant mitzuverfolgen, was diese Person auf Twitter macht. Dafür sind Listen klasse. Ich als Museumsverband würde Ankes Ratschlag folgen und eine möglichst vollständige Liste über twitternde Museen anlegen und mich auch regelmäßig einbringen in die dort stattfindenden Diskussionen. Museen, die mir folgen, würde ich auf jeden Fall zurückfolgen. Wenn nicht gleich allen folgen? Scheint als Zeichen von Respekt wichtig zu sein, wie die Diskussion zeigt. Auch wenn der Dachverband seinen Fokus vielleicht mehr auf Lobbyarbeit richten wollte.
      Viele Grüße,
      Marlene

  10. Liebe Marlene,
    interessante Debatte da auf Twitter. Und gut, dass du es verbloggt hast. Das ist nämlich gar nicht mal so einfach, das Thema. Denn man sieht, dass es für Institutionen schwer ist, sich ohne eine gezielte Strategie in den sozialen Netzwerken zu bewegen. Denn wie überall, wo Menschen mit Menschen interagieren, spielen da natürlich auch zwischenmenschliche Dinge eine Rolle. Und die Verbände haben sicher auch berechtigte Sorgen, dass sie angegriffen werden, wenn sie jemanden aus ihren Reihen nicht beachten. Das ist bestimmt nicht wenig Arbeit, da immer up to date zu sein.
    Ich meine aber, dass gerade die Verbände die Chancen nutzen sollten und hier ihren Servicenutzen für die Mitglieder ausweiten könnten. Also: Listen aufbauen und pflegen. Kuratieren sozusagen. Das wäre etwas, was ich mir gut bei ICOM und dem Museumsbund vorstellen könnte. Da auch ein bisschen den Überblick behalten. Das machen ja jetzt immer mal wieder private Blogs, die natürlich nicht immer die Zeit haben, ehrenamtlich so etwas zu bestücken. Deswegen sind die Listen dann schnell veraltet. Aber im Sinne des Vernetzungsgedanken wäre es super, wenn hier eine Kompetenz bei den Verbänden zu finden wäre.
    Nun gut, genug der Konjunktive. Es ist sicherlich noch viel Potenzial vorhanden, sich zu entwickeln. Mich würde es freuen, wenn da in Zukunft richtig Bewegung in die Sache käme.

    Herzliche Grüße von Anke

    • Hallo Anke,
      Eine verlässliche und gut gepflegte Liste über die twitternden Museen würde die Dachorganisation zu einem wichtigen Anlaufpunkt machen. Auch bei Konferenzen und Tagungen könnte Twitter eine Rolle spielen. Das Beispiel führt vor Augen, dass so ein Account von jemandem geführt werden muss, der schnell reagiert und auch Handlungskompetenz hat. Es muss vorab eine Strategie geben, wem man warum folgt. Wie man interagieren kann und möchte und mit wem und welche Außenwirkung das hat. In den Kommentaren auf Twitter wurde angemerkt, dass es dem Dachverband vielleicht gar nicht um die Kommunikation mit den Museen ginge. Wenn so viele kritische Augen auf einen blicken, kann der Anfang schwer sein. Ich hoffe, dass sich davon dennoch niemand schrecken lässt…
      Viele Grüße
      Marlene

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