How museums can use Instagram and Pinterest – An idea collection
Vielleicht hat ein Museum bereits einen Account auf Facebook, Twitter und YouTube – wieso also noch ein weiteres Profil und damit weiteren Aufwand im Web betreiben? Ich habe mich bei internationalen Museen, in Blogs und bei Kulturfachleuten umgehört und möchte hier einige Ideen festhalten.
Instagram und Pinterest: Was können die?
Foto-Plattformen bzw. Apps wie Instagram und Pinterest werden derzeit immer populärer. Die Macher der Foto-App Instagram, die man am besten mit dem Smartphone bedient, verkündeten im Oktober 2013, dass die Anwendung 150 Millionen aktive Nutzer hat und derzeit mit ca. 8 Millionen Neuanmeldungen am Tag wächst. Darüber berichtet der Blog “Social Media Statistiken”.
Pinterest, ein Foto-Pinnwand-Netzwerk, scheint fast ebenso populär zu sein. Während die Nutzer auf Instagram vor allem eigene Schnappschüsse und Kurzvideos, mit einem Fotofilter verschönert, hochladen und die von anderen Nutzern “herzen” und kommentieren können, kann der Pinterest-Nutzer eigene “Pinnwände” zu verschiedenen Themen anlegen. Er muss dafür keine eigenen Bilder hochladen, sondern kann bequem interessante Fotos und Videos von Websites “pinnen” oder einfach die Bilder anderer Nutzer auf seinen Pinnwänden “re-pinnen”. Dabei geht es primär um das Sammeln und Sortieren für den eigenen Gebrauch (die schicksten Schuhe, die märchenhaftesten Schlösser, die spannendsten Blogs und schönsten Reiseziele … die Möglichkeiten sind unbegrenzt). Aber auch der Anteil an Interaktion kommt nicht zu kurz, denn natürlich kann man auch hier “herzen” (favorisieren / liken) und kommentieren. Schon alteingesessen, aber ebenfalls ein Foto-Netzwerk, ist natürlich Flickr.
Sind Instagram und Pinterest “reif fürs Museum”?
Meiner Meinung nach sind Foto-Plattformen wie Instagram, Pinterest und Flickr auch für Museen eine geeignete Ergänzung zu sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Google+ sowie Video-Plattformen wie YouTube und Vimeo. Kann man über “Universalnetzwerke” Facebook, Twitter und Co alle möglichen Inhalte teilen und über YouTube oder Vimeo Videos aller Art schnell aufbereiten, bieten die Foto-Netzwerke eine passende Möglichkeit, Bilder ästhetisch schön gesammelt darzustellen und nebenbei Informationen an den Mann zu bringen. Hier ein paar Ideen für die Nutzung von Instagram und Pinterest:
Sammeln: Eine wichtige Funktion der Museen im digitalen Zeitalter
Das Sammeln zählt zu den wichtigsten Aufgaben eines Museums. Dass Bilder von Ausstellungsobjekten, die sich im Besitz des Museums befinden, ins Internet gelangen, ist heute kaum noch zu verhindern. Lieber sollte ein Museum selbst mitbestimmen, welche Bilder es wie zeigen möchte und eigene Bilder ins Netz stellen. Vorausgesetzt es gibt urheberrechtlich nichts einzuwenden, bieten Instagram und vor allem Pinterest gute Möglichkeiten, Teile der Sammlung einer digitalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und wer weiß, vielleicht kommen die so neugierig gewordenen Internetnutzer dann auch physisch ins Museum. Ein schönes Beispiel dafür ist das dänische Kunstmuseum Skagens Museum, das auf Pinterst Bilder der einzelnen Skagen-Maler nach Name sortiert präsentiert. Auch das Dresdner Kunstmuseum Körnigreich präsentiert Teile seiner Sammlung auf Pinterest (siehe Screenshot oben).
Nutzerbilder sammeln
Ein guter Punkt, angeregt vom schwedischen Nobel-Museum bei der Diskussion am AskACurator-Day auf Twitter, ist auch das Sammeln von Nutzerbildern über Instagram und Pinterest – d.h. Bilder, die Besucher im Museum geschossen und dann im WWW geteilt haben. Kurator Aron Ambrosiani (@AronAmbrosiani) schlug darüber hinaus vor, dass mit diesen Bildern wieder kleine Ausstellungen gemacht bzw. sie im Museum auf die eine oder andere Art einbezogen werden könnten.
Einblicke geben
Hier ein Instagram-Beispiel vom dänischen Prison Museum in Horsens. In der Bildunterschrift heißt es: “Kjeld mit seinem neusten Projekt: Die Registrierung der Schreibmaschinen des Museums. Hier zu sehen eine standard no 10.”
Gerade über Instagram bietet es sich an, kleine Schnappschüsse aus dem Museumsalltag mit kurzen Informationen (z.B. zu Ausstellungsvorbereitungen, zu einem Workshop, einem Konzert, der täglichen Arbeit etc.) unters Volk zu bringen. So gewährt man museumsinteressierten Internetnutzern einen Blick hinter die Kulissen der Institution, lässt ein persönlicheres Bild des Museums entstehen und bringt es so den potentiellen Besuchern näher.
Besucherengagement fördern
Eine weitere Art, Instagram und Pinterest zu nutzen, sind Aktionen, die das Engagement der Besucher und Followers fördern. Das können nach altem Konzept Wettbewerbe und Gewinnspiele sein. Das schwedische Nordiska Museet lud anlässlich der Sonderausstellung “Ränder” (Streifen) zu einem Instagram-Fotowettbewerb mit Gewinnen ein (siehe Bild).
Ideen zur Verknüpfung von Foto-Trends im Internet mit Museumsausstellungen stellt die dänische Kulturexpertin Charlotte S H Jensen in diesem Blog-Post dar. Sie schlägt dabei vor, dass Museen Foto-Trends in sozialen Medien und Blogs (wie z.B. historische Aufnahmen mit eigenen Fotos zu verschmelzen, oder Posen von Personen auf historischen Bildern / Statuen nachzustellen) als Besucher-Aktionen in Kulturinstitutionen inszenieren könne. – Zum Beispiel als Foto-Station, wo man die Pose eines Ausstellungsstücks nachahmen und fotografieren kann. Mir fällt dazu ein, dass solche Aktionen prima vom Museum über Instagram oder Pinterest dann weiter im Internet verbreitet werden könnten, um zusätzliche Menschen auf das Haus aufmerksam zu machen.
Die eigene Präsenz im Web steigern
Zum Schluss – eigentlich selbstverständlich, auf jeden Fall aber wichtig: Mit einem Profil auf Pinterest oder Instagram können Museen zusätzlich die Aufmerksamkeit erhöhen, die ihnen im Internet zuteil wird. Schön demonstriert das das dänische Nationalmuseum, das unter jedem Bild auf der Website einen “Pin it”-Button von Pinterest platziert hat. Der erinnert den Leser mit Pinterest-Profil ganz nebenbei noch einmal an die Möglichkeit, das Bild weiterzupinnen und vereinfacht den Pin-Prozess gleichzeitig. Für das Museum hat das den Vorteil, im Gespräch zu bleiben und eine größere Zielgruppe zu erreichen. Wichtig sind natürlich die Inhalte: Nicht nur die Sammlung des Museums und das Geschehen hinter den Kulissen sind Stoff für Foto-Plattformen. Auch die eigenen Blogposts und Pressemitteilungen lassen sich prima noch einmal auf Pinterest gesammelt und übersichtlich darstellen, die Sonderausstellungen, die Mitarbeiter, … und so weiter und so fort.
Fallen euch weitere Nutzungsideen ein? Wie sind eure Erfahrungen mit Instagram und Pinterest? – Ich freue mich über jeden Kommentar!
Maybe a museum already has a profile on Facebook, Twitter and YouTube – why should it spent still more time on social media? I talked to international museums, bloggers and culture experts and want to write down some ideas.
Instagram and Pinterest: How people use them
Photo-based pages or apps like Instagram and Pinterest are becoming more and more popular, also in Europe. The smart phone based app Instagram announced in October 2013, that they have about 150 million active users. It is growing with about eight million new users per day. You find more statistics in the German blog “Social Media Statistiken”.
Pinterest, a picture-pinboard-network, seems to be as popular as Instagram. Instagram-users mainly publish their own snapshots and short videos and shine them up with a photo filter. Other users can comment and like their favourites. Pinterest users can built their own collection of “pin boards” on different subjects. A Pinterest user does not have to publish own pictures, he can pin interesting pictures and videos directly from web pages or “re-pin” images other users have pinned. Collecting and sorting for private use are the primary functions of Pinterest (fancy shoes, fabulous castles, exciting blogs and beautiful holiday destinations … the possibilities are endless). But there is interaction as well, because users can like and comment on each others pins.
Another – long-established – photo network is Flickr.
Are Instagram and Pinterest “museum-ready”?
I think photo-based networks like Instagram, Pinterest and Flickr are a good supplement to social networks like Facebook, Twitter and Google+ or video-networks like YouTube and Vimeo – for museums, too. In the “universal” networks Facebook, Twitter and others all kinds of information can be shared. On YouTube or Vimeo you can easily shine up small videos. On photo-based networks you can collect and present pictures in an antithetical way, while you can place bits of information at the same time. I want to list some ideas how museums could use Instagram and Pinterest:
Collecting: An important function of museums in digital age
Collecting items is one of the most important functions of museums. Museums can’t really hold people back from sharing pictures from their museum visits on line, so why not share good quality pictures from the museum’s collection yourself to shape the museum’s image in the internet. Provided that there are no copyright issues, Instagram and Pinterest have good tools for presenting parts of the museum’s collection online. – And, who knows, maybe those internet users, who became interested in the museums, will show up “offline” as well to visit the exhibition. A nice example for presenting a museum’s collection on Pinterest is the Danish art museum Skagens Museum, that presents paintings of the different painters from Skagen, sorted by name. Dresden art museum Körnigreich presents parts of its collection on Pinterest (see screen-shot above).
Collecting user’s images
Another good way to use Pinterest and Instagram, suggested by Swedish Nobel Museum during our discussion on AskACurator-Day on Twitter, is to collect images, that users have taken during their visits and which they later on shared online. Curator Aron Ambrosiani (@AronAmbrosiani) suggested, that such pictures could be re-used in small exhibitions or could be included in the museum’s work in other ways as well.
Giving a look behind the scenes
Here is an Instagram-example from the Danish Prison Museum in Horsens. The caption says: “Kjeld with his newest project: The registry of the museum’s typewriters. Here you can see a standard no 10.”
Especially Instagram is good to present short information along with small snapshots from the museum’s workaday life to a wider audience – for example information on preparations for exhibitions, a concert or daily work. Museum interested people can get a look behind the scenes and the small posts help shaping a more personal picture of the museum.
Engaging visitors
Another way to use Instagram and Pinterest are actions that can boost people’s engagement. That can be competitions and contests. The Swedish Nordiska Museet invited to an Instagram photo-competiton (see picture) in connection to their new special exhibition “Ränder” (strips).
Danish culture expert Charlotte S H Jensenpresented some ideas for linking online photo-trends to museum exhibitions in her blog. She suggests, that museums could use photo-trends on the internet (e.g. merging historical photographs with own pictures or posing like a historical person / statue) for small actions, involving visitors. That could be a photo-station in the museum, where visitors can take pictures of themselves in the same position as a historical figure in the exhibition. I’m sure it would be great to share such pictures on Instagram and Pinterest later on, to attract more attention as a museum.
Being visible in the WWW
Naturally, but still important: With a profile on Instagram and / or Pinterest museums can boost their visibility on the internet. A nice example for an easy thing to do gives Danish national museum, which has a “Pint-it”-button from Pinterest right underneath each image on the website. This invites and reminds people to share the image and makes the pin-process still easier. At the same time the museum gets more online attention and reaches more people. Important is, of course, the content: Not only the collection and things behind scenes could be content for photo-networks. The museum’s blog posts or press releases could be collected and presented in an appealing way on Pinterest, special exhibitions, staff, … and so on.
Do you have further ideas of using Pinterest and Instagram as a museum? How are your experiences? – I look forward to all comments.
(Published: October 30th 2013)
Pingback:Social Media im historischen museum « Blog des Historischen Museums Frankfurt
Pingback:Newsletter 30. Oktober 2013 | kulturimweb.net