#Kultur fürs Volk 3: Schüler schreiben Wikipedia-Artikel unter Museumsanleitung
Für meine Serie über OpenGLAM-Projekte möchte ich gern über den Tellerrand blicken. In den vergangenen zwei Texten führte mich diese Strategie nach Dänemark und die USA. Aber eigene, möglichst offene und frei nutzbare digitale Sammlungen sind nur ein Weg, Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen für die Gesellschaft zu öffnen. Auf Twitter ist mir schon öfter aufgefallen, dass sich viel schwedische Museen mit Wikipedia auseinandersetzen. Deshalb habe ich genauer hingeschaut und möchte ein interessantes, aktuelles Projekt aus Stockholm vorstellen.
Das kulturhistorische Nordiska Museet (Nordisches Museum) führt aktuell ein Projekt (“Att skriva kulturhistoria på Wikipedia” – zu Deutsch: Auf Wikipedia Kulturgeschichte schreiben) durch, an dem sich fünf Gymnasien beteiligen. Das Konzept hat mich sofort begeistert: Das Museum lädt Schüler dazu ein, Wikipedia-Artikel zu bestimmten Themen zu recherchieren und zu publizieren.
Schulaufsatz mit gesellschaftlichem Mehrwert
Zunächst gibt es Archivbesuche, die Schüler werden mit der Sammlung des Museums und den historischen Quellen vertraut gemacht. Zur Auswahl stehen verschiedene Themenpakete, zu denen das Museum bereits sinnvolle Quellen aus seiner Sammlung zusammengestellt hat – zum Beispiel “Der Weg zum Wahlrecht der Frauen”, “Auswanderung in der USA”, “Kleider und Mode in der Stadt und auf dem Land”, …
Die Schüler veröffentlichen am Ende nicht nur eigene Artikel, sondern üben sich in Quellenkritik – eine Grundkompetenz in unserer digitalen Gesellschaft. Durch die eigene Arbeit lernt man das Zusammenspiel von Lexikon, Quellen und Literatur besser verstehen und Wikipedia-Artikel zu qualitativ zu beurteilen. Während das Nordische Museum die erwähnten vorbereiteten Themenpakete und die Nutzung seiner Archive und Bibliothek beisteuert, unterstützt Wikipedia Schweden bei der Analyse und dem Formulieren von Artikeln.
Einer der so entstandenen Artikel ist dieser hier über den Stockholmer Verein für das Wahlrecht der Frauen. Passende Bilder und Dokumente aus dem Bestand des Nordiska Museet sind unter CC0-Lizenz in den Artikel eingegangen. Für mich ist dieses Pilotprojekt, das in diesem Frühjahr endet, ein wunderbares, modernes museumspädagogisches Projekt, das nicht nur den Schülern, sondern dem Museum und zum Schluss auch noch der Gesellschaft einen Mehrwert bringt.
Welch Zufall, dass der Projektleiter Aron Ambrosiani ist, den ich schon seit längerem von Twitter her “kenne”. Das Projekt kann man auf dieser Wikipediaseite mitverfolgen. — Sind euch ähnliche Projekte bekannt?
Für meine Serie über OpenGLAM-Projekte möchte ich gern über den Tellerrand blicken. In den vergangenen zwei Texten führte mich diese Strategie nach Dänemark und die USA. Aber eigene, möglichst offene und frei nutzbare digitale Sammlungen sind nur ein Weg, Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen für die Gesellschaft zu öffnen. Auf Twitter ist mir schon öfter aufgefallen, dass sich viel schwedische Museen mit Wikipedia auseinandersetzen. Deshalb habe ich genauer hingeschaut und möchte ein interessantes, aktuelles Projekt aus Stockholm vorstellen.
Das kulturhistorische Nordiska Museet (Nordisches Museum) führt aktuell ein Projekt (“Att skriva kulturhistoria på Wikipedia” – zu Deutsch: Auf Wikipedia Kulturgeschichte schreiben) durch, an dem sich fünf Gymnasien beteiligen. Das Konzept hat mich sofort begeistert: Das Museum lädt Schüler dazu ein, Wikipedia-Artikel zu bestimmten Themen zu recherchieren und zu publizieren.
Schulaufsatz mit gesellschaftlichem Mehrwert
Zunächst gibt es Archivbesuche, die Schüler werden mit der Sammlung des Museums und den historischen Quellen vertraut gemacht. Zur Auswahl stehen verschiedene Themenpakete, zu denen das Museum bereits sinnvolle Quellen aus seiner Sammlung zusammengestellt hat – zum Beispiel “Der Weg zum Wahlrecht der Frauen”, “Auswanderung in der USA”, “Kleider und Mode in der Stadt und auf dem Land”, …
Die Schüler veröffentlichen am Ende nicht nur eigene Artikel, sondern üben sich in Quellenkritik – eine Grundkompetenz in unserer digitalen Gesellschaft. Durch die eigene Arbeit lernt man das Zusammenspiel von Lexikon, Quellen und Literatur besser verstehen und Wikipedia-Artikel zu qualitativ zu beurteilen. Während das Nordische Museum die erwähnten vorbereiteten Themenpakete und die Nutzung seiner Archive und Bibliothek beisteuert, unterstützt Wikipedia Schweden bei der Analyse und dem Formulieren von Artikeln.
Einer der so entstandenen Artikel ist dieser hier über den Stockholmer Verein für das Wahlrecht der Frauen. Passende Bilder und Dokumente aus dem Bestand des Nordiska Museet sind unter CC0-Lizenz in den Artikel eingegangen. Für mich ist dieses Pilotprojekt, das in diesem Frühjahr endet, ein wunderbares, modernes museumspädagogisches Projekt, das nicht nur den Schülern, sondern dem Museum und zum Schluss auch noch der Gesellschaft einen Mehrwert bringt.
Welch Zufall, dass der Projektleiter Aron Ambrosiani ist, den ich schon seit längerem von Twitter her “kenne”. Das Projekt kann man auf dieser Wikipediaseite mitverfolgen. — Sind euch ähnliche Projekte bekannt?