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Digitalisierung völlig normal – Mit dem Bibliotheksverband auf Pressereise im Baltikum — 6 Kommentare

  1. Hier ein wenig Hintergrundinfos zur Finanzierung der Digitalisierung in Lettland:
    Die finanzielle Grundlage für das Vereinte Staatliche Informationssystem für Bibliotheken gab der lettische Staat. Als das Verbundnetz für alle öffentlichen Bibliotheken schon eingerichtet war, kam 2006 eine Großspende der Bill & Melinda Gates Foundation und Microsoft dazu. Die Zuwendung in Höhe von 16,2 Millionen Dollar der Bill Gates Foundation und 7,9 millionen Dollar von Microsoft wurden folgenderweise verwendet: für alle 874 öffentlichen Bibliotheken in Lettland wurde 3833 Computer gekauft. 17 ländliche Bibliotheken wurden dank der Spende überhaupt ans Internet angeschlossen (Sendemasten gebaut), in allen 874 Bibliotheken wurde WLAN eingerichtet und Schulungen für die Mitarbeiter organisiert.
    2008 kamen weitere 2 Millionen Dollar von Bill Gates dazu.
    Es ist wichtig zu erwähnen, dass, obwohl es keine Forderung vom Staat oder Gates gab, haben die Kommunen, als sie sahen, dass dieses Großprojekt wirklich umgesetzt wird, damit angefangen Bibliotheken zu renovieren und ihnen bessere, modernere Räumlichkeiten zu geben. Deshalb gibt es nun in Lettland viele modernisierte Bibliotheken. Menschen gingen in die Bibliotheken, um etwas im Internet zu recherchieren, Mails zu schreiben etc., das endete aber mit dem Ergebnis, dass die Ausleihe von Büchern um 70% stieg (Daten von 2013). Und Lettland hat auch sehr gute Daten, was Internetnutzung in der Altersgruppe der Senioren angeht, was auch u.a. auf die Bibliothekennutzung zurückzuführen ist. Nicht zu vergessen, dass Lettland generell sehr schnelles und modernes Internet hat. So geht Anfang 2019 in Lettland das 5G Internet-Standard in Betrieb. Und zu guter Letzt: in Lettland gibt es unglaublich günstige Handy/ Internet Tarife.

    • Liebe Elina,
      ich danke dir ganz herzlich, dass du diese wichtigen Hintergrundinfos hier in einen Kommentar gepackt hast. Dadurch lässt sich noch einmal besser nachvollziehen, dass diese Entwicklung und die Entscheidung für die Digitalisierung schon lange im Gange ist in Lettland und nicht zuletzt weiter ausgebaut wird, eben weil die Menschen den positiven Effekt sehen und im Alltag spüren können.
      Viele Grüsse,
      Marlene

  2. Das ‘Tourenbuch von Estland’ war im Sommer mein Grund für eine Fahrt durch Estland “von Bierbude zu Bierbude wie 1897”: https://www.nordisch.info/estland/radtourenbuch-von-bierbude-zu-bierbude/. Zum Schluss fand mich in der Lettischen Nationalbibliothek noch der ‘Baltische Radfahrer-Kalender für das Jahr 1897’, den es von dort jetzt auch digitalisiert gibt: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Baltischer_Radfahrer-Kalender_f%C3%BCr_das_Jahr_1897.pdf.

    Die alten Ostseeprovinzen sind jede Reise wert!

    • Lieber Jens,
      vielen Dank für diese tolle Ergänzung, die zeigt, wie man digitalisiertes, frei zugängliches Kulturerbe ganz praktisch nutzen kann – zum Beispiel, um Europa besser kennenzulernen. Wie hast du das ganz praktisch gemacht? Hast du das Tourenbuch heruntergeladen und ausgedruckt oder hast du dein Tablet aufs Fahrrad gespannt? Auf jeden Fall ein spannendes Reisekonzept!
      Viele Grüße,
      Marlene

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